Hallo,
ich bin neu im Personalcontrolling. Jetzt fordert die Geschäftsführung eine Liste mit allen Fehl-/Kranktagen pro Mitarbeitendem.
Kann ich eine solche Liste pro Mitarbeiter mit Namen etc. erstellen?
Danke für die Hilfe.
Gruß PePe
Hallo,
ich bin neu im Personalcontrolling. Jetzt fordert die Geschäftsführung eine Liste mit allen Fehl-/Kranktagen pro Mitarbeitendem.
Kann ich eine solche Liste pro Mitarbeiter mit Namen etc. erstellen?
Danke für die Hilfe.
Gruß PePe
Der Arbeitgeber hat natürlich ein berechtigtes Interesse daran, welche Mitarbeitenden wie oft ausfallen um reagieren zu können.
Selbstverständlich können Sie eine solche Liste anlegen und dem Chef geben, was er damit macht, steht auf einem anderen Blatt. Nur die Weitergabe an Dritte wäre nicht gestattet.
Für eine rechtsverbindliche Auskunft wenden Sie sich an Ihren betrieblichen Datenschutzbeauftragten, dies gilt nur als Orientierung.
Hallo PePe,
grundsätzlich sollten bei Fehlzeiten von Beschäftigten (Urlaub, Krankheit, Lehrgänge etc.) im Kalender die Zeit nur als "abwesend" gekennzeichnet sein.
Wenn nun die Geschäftsleitung explizit eine Aufstellung mit reinen Krankheitstagen erhalten möchte, bedarf dieser Datenverarbeitung eine entsprechende Rechtsgrundlage. Da verbleibt dann nur die Interessenabwägung gem. Art. 6 Abs. 1 lit. f DS-GVO. Aus dieser muss dann genau hervorgehen, zu welchen Zwecken die Geschäftsleitung diese Daten haben möchte. Der Betriebsrat / Personalrat ist hier mit einzubinden und dessen Zustimmung sollte auch auf der Interessenabwägung dokumentiert werden. So ganz "selbstverständlich" wie in der Antwort vom 09.08. geschrieben, halte ich die Erstellung und Weitergabe dieser Auswertung nicht.
Der Meinung, hier den betrieblichen / externen DSB einzuschalten, schließe ich mich an. Daneben, wie oben erwähnt, sollte (falls vorhanden) auch der Betriebsrat / Personalrat mit eingebunden werden.
Vielen Dank für die Antworten. Dann war mein Bauchgefühl ja doch nicht so schlecht. Ich werden mich mal an die DSB wenden. Mal sehen, was die sagt.
Hallo,
da bin ich auf eine 3. Meinung gespannt. Der AG hat ggf. ein berechtigtes Interesse daran wenn Mitarbeitende unwirtschaftlich werden. Zu häufige Krankmeldungen sind nicht selten ein gerechtfertigter Grund sich von einem Mitarbeiter zu trennen. Es kann durchaus sein, dass eine Entscheidung ansteht, Personal zu entlassen - da wird man wohl nicht die Zuverlässigen gehen lassen.
Zudem kennen wir den wahren Grund nicht warum er es möchte, vielleicht gibt es eine Prämie für Angestellte, die nicht oft krank waren oder der AG möchte die Gesundheit fördern und will daher wissen wer wie oft krank ist. Vielleicht gibt es betriebsbedingte Ursache für häufiges Fehlen.
Mit dem wirklichen Grund könnte man vermutlich noch mehr sagen, so ist alles nur Spekulation.
Wenn es einen Betriebsrat gibt muss der natürlich eingebunden werden in solche Entscheidungen, liest sich aber nicht so als gäbe es einen Betriebsrat oder DSB sonst wäre dieser der erste Anlaufpunkt gewesen und nicht das Forum.
Zudem ist zu beachten, dass die Krankentage max 12 Monate gespeichert werden dürfen wenn die Krankmeldungstage 6 Wochen p.a. nicht übersteigt. Wenn ein MA über 6 Wochen im Jahr krank ist dürfen diese Fehltage 4 Jahre gespeichert werden (für evtl. Kündigungsverfahren).
Lassen Sie uns gern an der Meinung Ihres DSB teilhaben, bin gespannt.
Ich schrieb oben "da wird man wohl nicht die Zuverlässigen gehen lassen." das ist unter Umständen ein falsches Wort oder kann missverstanden werden. Natürlich sind auch Mitarbeitende zuverlässig, welche krank werden (wird schließlich jeder Mal). Hier meine ich es aber im Sinne der "ständigen Blaumacher" die nach jedem harten Partywochenende erstmal einen Krankenschein einreichen oder ähnlich gelagerte Fälle.
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